Zitat


"Der Gewinn eines langen Aufenthaltes außerhalb unseres Landes liegt vielleicht weniger in dem, was wir über fremde Länder erfahren, sondern in dem, was wir dabei über uns selbst lernen." Roger Peyrefitte

Donnerstag, 23. Februar 2012

Sydney, 21.-23.2. 2012



So, da haben wir den Salat. Da bin ich jetzt in gutem Glauben, dem schlechten Wetter in Europa entfliehen zu können abgehauen und was empfängt mich am anderen Ende der Welt? Regen! Aber es hat angenehme 25 Grad und der Regen war mir eigentlich egal, denn nach der insgesamt 35 stündigen Reise wollte ich ohnehin nur mehr ins Bett. Und nach 16 Stunden Schlaf war dann das Wetter auch wieder Sonnenbrand-tauglich und der Jet-lag komischer Weise verflogen. Das habe ich natürlich ausgenutzt und gleich am ersten Tag den Fasching als Rothaut nachgeholt. Aber wer mich kennt der weiß, dass das schon zum Standardablauf bei meinen Reisen gehört (den Sonnenbrand meine ich).

Nach der bravourös gelösten Challange, die richtige Zugverbindung ins Zentrum mit dem zugehörigem Ticket herauszufinden, habe ich mich also aufgrund von nur 3 geplanten Aufenthaltstagen für eine Stadtrundfahrt mit einem dieser in fast jeder größeren Stadt zu findenden Cabrio-Touristenbussen entschieden. Der Vorteil ist dabei, dass man an allen Sehenswürdigkeiten aus- und wieder einsteigen kann und das 24 bzw. 48 Stunden lang. Gesagt, getan und losgefahren.

Naja, wirklich historisch wertvolles hat Sydney ja gerade nicht zu bieten - dafür ist die Stadt einfach zu jung. Aber architektonisches aus der Neuzeit gibts schon einiges zu bestaunen. Allem Voran die Harbour Bridge, eine riesige Hängebrücke aus Stahl, welche bis zum Bau der Oper als das Wahrzeichen Sydneys galt (Crocodile Dundee hat übrigens vor seiner Filmkarriere dort als Anstreicher gearbeitet).



Und dann natürlich die Oper, welche mich besonders fasziniert hat. Ihre Errichtung wurde zum Fiasko und dauerte über 15 Jahre und verschlang mit 100 Mio. Dollar mehr als die 10fachen veranschlagten Kosten.



Ansonsten gondelt der Bus auch noch durch die Viertel Kings Cross (Unterhaltung), The Rocks ("Altstadt"), Chinatown und zum bekannten Surfer- und Badeort Bondi. Diesen "Bondi Beach" habe ich am dritten Tag besucht und gleich einmal ordentlich Salzwasser geschluckt. Er ist nämlich für seine idealen Surfwellen bekannt, welche aber auch beim Baden mächtig Spaß machen. Auch die Beachvolleyball Bewerbe fanden auf Bondi Beach bei der Olympiade im Jahr 2000 statt. Und so ganz nebenbei ist es ein wirklich sensationeller Strand mit ganz feinem, weißen Sand bis weit ins Meer hinaus.



Was einem hier sofort auffällt sind die sehr zuvorkommenden und auch sehr sportlichen Leute. Überall wo es nur geht wird geschwitzt. Auch rund um die Oper verläuft eine in den Mittagsstunden gut genutzte und sehr beliebter Laufstrecke. 
Aber der typische Australier kann anscheinend ohne sein Mobiltelefon nicht leben. Ob im Pub, auf der Straße oder sonst wo-es wird immer und überall emsig getippt, telefoniert oder gespielt. Besonders interessant ist, dass es im Zug muxmäuschen still ist, da sich jeder mit seinem kleinen elektronischen Freund unidirektional unterhält. Irgendwie angenehm, aber auch ungewohnt wenn man das Verhalten der Leute in europäischen Öffis kennt.

Und was noch sofort auffällt sind die ordentlich gesalzenen Preise. Hier ein paar Beispiele:
1 Stk. Apfel 1-1.5 Dollar, eine Schnitzelsemmel konnte ich um 11 Dollar erwerben und ein Glas Bier (0.4l) 7-10 Dollar (je nach Sorte). Gewöhnliches Essen im Restaurant kostet ca. 25-30 Dollar, ohne Beilagen natürlich. 
Auch die Taxifahrt zum Hostel (ca. 6km) kostete mich knapp 45 Dollar (1 AUD ~ 0.8 Euro).

Das wars einmal fürs erste. Werde heute Abend dann mit meinem Zimmerkollegen Robert, ein Neuseeländer, noch ein Abschiedsbier trinken, bevor es morgen dann in die Blue Mountains weiter zum Trecking geht. 
Bericht folgt...